Seit 2007 trägt Tönisvorst den Beinamen Apfelstadt und das völlig zu Recht. Auf dem Stadtgebiet stehen auf 150 Hektar Fläche 400.000 Obstbäume, die große Mehrzahl davon sind Apfelbäume. Rund 40 verschiedene Apfelsorten werden hier angebaut.
Aber was ist eine Apfelstadt ohne einen eigenen Apfelschnaps? Ein Missstand, den wir beheben möchten. Aus einer Schnapsidee inspiriert machen wir uns auf die Suche nach Unterstützern und finden sie in den beiden Obstbauern Anne Panzer vom Obsthof Unterweiden in St. Tönis und Dirk Schumacher vom Obsthof Huverheide in Vorst sowie in Peter Day, dem Schöpfer edler Brände aus der Mühle 4 in St. Hubert.
Im September stellen wir unsere Idee für den ersten Tönisvorster Apfelschnaps der Öffentlichkeit vor.
Obsthof Unterweiden – Beste Grüße von Mutter Natur
Im November 2022 geht es los. Nachdem Anne Panzer und Dirk Schumacher uns 1.200 Kilogramm Äpfel aus der frischen Ernte zur Verfügung gestellt haben, können wir in der Destillerie von Peter Day in der St. Huberter Mühle 4 mit dem Sortieren, Waschen und Zerkleinern beginnen – alles in Handarbeit! Boskoop, Wellant, Rubinette und Elstar gehen durch unsere Hände. Mit einer besonderen Hefe versetzt wird die Apfelmaische acht Wochen lang zum Gären besonders aromaschonend in einem Gärbehälter aufbewahrt. Daraus soll später unser Apfelbrand entstehen.
Neben einem klassischen Apfelbrand möchten wir auch einen etwas süßeren Apfellikör herstellen. In der heimischen Küche werden zwischen April und Dezember 24 verschiedenen Rezepturen für den Tönisvorster Apfellikör getestet. Manche sind zu süß, andere haben zu wenig Aroma, aber sechs Rezepturen schaffen es in die engere Auswahl. Gemeinsam mit den Obstbauern und einem ausgewiesenen Schnapskenner probieren wir die sechs Liköre der Reihe nach und küren den Gewinner: Die Charge mit der Nummer #3.4.
Nach diesem (geheimen) Rezept soll es nun ans Werk gehen. Unser Ziel ist es, einen markanten Likör zu kreieren, bei dem der Genießer und die Genießerin die Qualität der Tönisvorster Äpfel und die liebevolle Handarbeit schmecken. Jetzt sind wir dabei, den Likör nach der ausgewählten Rezeptur anzusetzen, um ihn gemeinsam mit dem Apfelbrand im Frühjahr auf den Markt zu bringen.
Im Januar 2023 ist es so weit: Mehr als 1.000 Liter vergorenen Apfelmaische können nach und nach von Peter Day in der Manufaktur Mühle 4 gebrannt werden. Eine erste Geschmack- und Geruchsprobe ist schon sehr vielversprechend: das Aroma der Äpfel kommt voll zur Geltung, auch der Apfelduft ist erhalten geblieben und das Getränk hat eine angenehme Süße.
Nachdem der Zoll seine Schuldigkeit getan hat und unser Apfelbrand ordnungsgemäß versteuert ist, geht es nun auf die Zielgerade: Der hochprozentige Apfelbrand wird mit 60 %vol. zum Reifen in ein Maulbeerbaumfass umgefüllt. Durch die Lagerung im Holzfass wird der Geschmack noch veredelt und der klare Brand bekommt eine Bernsteinfarbe. Den Reifeprozess werden wir natürlich mit regelmäßigen Kostproben aus dem Fass begleiten. Auf das Ergebnis in einigen Monaten sind wir gespannt.
Während der Apfelbrand im Holzfass reift, machen wir uns an die Herstellung des Likörs: Schon im Januar haben wir verschiedene Apfelsorten – natürlich wieder in allerbester Qualität von Anne und Dirk – mit Weingeist versetzt und seitdem ruhen lassen. Bei diesem Prozess, Mazeration genannt, werden durch den Alkohol die Geschmacksstoffe und Aromen aus den Früchten gelöst. Das Apfel-Alkohol-Gemisch wird anschließend ausgepresst und gefiltert. Dieser Ansatz bildet den Grundstock des 4154er Apfellikörs und wird mit unserem eigenen Apfelbrand sowie mit weiteren (geheimen) Zutaten geschmacklich abgerundet. Das Ergebnis ist ein markanter Likör mit einem kräftigen Apfelaroma, feiner Süße und einem Alkoholgehalt von 20 %vol.
Nach regelmäßigen Kostproben aus dem Fass, die natürlich nur der Qualitätskontrolle dienen, ist der große Moment gekommen: Der klare Apfelbrand ist mittlerweile zu einem ausgewogenen Apfelschnaps mit guter Balance zwischen fruchtigem Apfel und leichter Holznote gereift. Der 4154er Apfelbrand hat eine helle Bernsteinfarbe und ein leichtes Vanillearoma. In weiteren Probierrunden haben wir verschiedene Trinkstärken getestet und uns auf eine endgültige Stärke von 41 %vol. festgelegt. Damit ergibt sich eine Spirituose, die der hervorragenden Qualität Tönisvorster Äpfel gerecht wird. Jetzt müssen nur noch die Flaschen gefüllt und etikettiert werden ...
Sieben Monate nachdem wir unsere Idee der Öffentlichkeit vorgestellt haben, können wir jetzt endlich auch das Ergebnis unserer Arbeit vorstellen. Frisch abgefüllt und etikettiert werden der fertige Brand und unser Likör zum Verkaufsstart im Obsthof Unterweiden präsentiert. In entspannter Runde zwischen blühenden Apfelbäumen stoßen wir mit und auf den ersten Tönisvorster Apfelschnaps an. Das einstimmige Urteil unserer Unterstützer Anne Panzer, Dirk Schumacher und Peter Day sowie der Apfelkönigin Jacqueline I. und Bürgermeister Uwe Leuchtenberg: Lecker!
Wir sind überwältigt: Nach nur zwei Monaten sind wir restlos ausverkauft und haben bereits Vorbestellungen für die nächste Runde. Na dann: Auf ein neues!
Die Vorbereitung für unsere nächste Charge Apfelbrand und Apfellikör laufen an. Natürlich wieder mit den leckeren Früchten von Anne und Dirk. Aber noch hängen die Äpfel für den neuen 4154er am Baum. Und während die Äpfel noch am Baum reifen, arbeiten wir an einer neuen Rezeptur.
Nachdem unser Lager leer ist und bevor die Arbeit an der nächsten Charge beginnt, ist es Zeit, um "Danke" zu sagen. Mit Freunden und Unterstützern feiern wir unser gelungenes Projekt mit einem Ginseminar bei Peter Day in der Mühle 4. Aus dem reichen Angebot exotischer Gewürze entsteht an diesem Abend ein wunderbarer Gin namens "Landpomeranze". Ein klares Wacholderaroma mit Zimt- und Zitrusnote. Was dem Gin aber noch fehlt, ist der feine Duft Tönisvorster Äpfel. Eine Aufgabe, die wir in der Zukunft bestimmt wieder aufgreifen werden.
So soll er heißen, unser neuer Winterlikör, den wir als Sonderedition in kleiner Auflage zur Adventszeit anbieten werden. Nach bewährter Rezeptur mit den leckeren Tönisvorster Äpfeln von Anne und Dirk wird der Winterzunder bei Peter Day in der Mühle 4 angesetzt. Abgerundet mit winterlichen Gewürzen und veredelt mit einem Schuss 8 Jahre alten Rum aus der Dominikanischen Republik muss der Likör jetzt noch ein wenig ruhen. Aber bald wird er abgefüllt und landet auf der Ladentheke.
Für die neue Charge Apfelbrand müssen auch in diesem Jahr wieder viele Tönisvorster Äpfel verarbeitet werden. Eine große Aufgabe, bei der uns zum Glück einige fleißige Helfer zur Hand gehen. Ein ganz herzliches Dankeschön an Uli, Paul, Martin und Karl Willi. Und natürlich an Peter Day, der uns wieder mit seinem Wissen unterstützt und uns in seiner Mühle arbeiten lässt. Am Ende des Tages sind alle Äpfel sortiert, gewaschen, zerkleinert und für die Gärung mit Hefe versetzt ins Fass gefüllt.
Pünktlich zum ersten Advent steht der Winterzunder auf der Ladentheke. Mit diesem weihnachtlichen Likör möchten wir unseren Kundinnen und Kunden die Wartezeit versüßen, bis die zweite Auflage des Tönisvorster Apfelbrands und des Apfellikörs auf den Markt kommen. 300 Flaschen sind abgefüllt und ab sofort erhältlich im Obsthof Unterweiden, Obsthof Huverheide, bei Spielwaren Lessenich, Hochstraße 57 und Blumen Rennes, Westring 40 in Tönisvorst.
Seit November ruht die Apfelmaische im Gärbehälter, damit die Hefe den Fruchtzucker in Alkohol umwandelt. Aber anscheinend ist auch die Hefe mit dem Wetter der vergangenen Wochen nicht glücklich. Jedenfalls verläuft dieser Prozess etwas langsamer als im vergangenen Jahr. Gute Qualität braucht eben ihre Zeit - und die geben wir unserem neuen 4154er. Auch wenn wir nicht wie angekündigt vor Ostern den neuen Jahrgang anbieten können. Wir hoffen auf Euer Verständnis.
Die Craft Spirits Berlin Awards sind Europas wichtigster Wettbewerb für handwerklich hergestellte Spirituosen. Jedes Jahr werden dort von einer Fachjury Spirituosen in verschiedenen Kategorien beurteilt. Unser fassgelagerter 4154-Apfelbrand hat die Jury überzeugt und wurde mit einer Silbermedaille ausgezeichnet, unser klarer 4154-Apfelbrand erhielt eine Bronzemedaille. Großen Anteil an dieser Auszeichnung hat natürlich Peter Day von der Mühle 4, der auch in diesem Jahr wieder in Berlin mit seinen edlen Bränden fleißig Medaillen gesammelt hat. Danke Peter!
Die neue Charge ist gebrannt. Aus den knapp 2 Tonnen Äpfeln, die im November gemaischt wurden, ist ein glasklarer Apfelbrand mit einem umwerfenden Apfelaroma und etwa 60 %vol. Alkohol entstanden. Zum Trinken noch zu stark, aber für die Reife im Holzfass genau richtig. Den Prozess werden wir natürlich auch in diesem Jahr wieder mit regelmäßigen Kostproben aus dem Fass begleiten. Die Vorfreude ist groß und die Spannung steigt ...
Äpfel sind ein wunderbares Naturprodukt, und als solches kann der Geschmack von Jahr zu Jahr natürlich etwas variieren. Damit unser Likör aus diesem Jahrgang auch wieder genauso schmeckt wie im vergangenen, muss der Ansatz aus den leckeren Tönisvorster Äpfeln verkostet und die Rezeptur ein wenig justiert werden. Eine Aufgabe, der wir gewissenhatf nachgehen.
Das Warten hat sich gelohnt: Nach zwöl Wochen Reife im Holzfass ist aus unserem klaren Apfelbrand wieder ein bernsteinfarbener Fassbrand mit einem herrlichen und klar erkennbaren Apfelaroma sowie einer leichten Holznote entstanden. Genau so, wie es sein soll. Das ist jetzt der richtige Moment, um die Fassreife zu beenden und den neuen 4154er abzufüllen. Es dauert also nicht mehr lange, bis ihr unser neuer 4154er genießen könnt.
Nach der Verkostung unseres leckeren Apfellikörs und der Feinkorrektur des neuen/alten Rezepts wird jetzt die endgültige Charge gemischt. Mit dem guten Ansatz aus Tönisvorster Äpfeln, verschiedenen anderen Zutaten und einem guten Schuss unseres eigenen Apfelbrands entsteht in Peters Mühle die neue Generation 4154-Apfellikör. Nach ein paar Tagen Ruhezeit können die ersten Flaschen abgefüllt werden.
Endlich ist es so weit: Unser neuer Apfelbrand und der Likör sind abgefüllt, etikettiert, von Hand beschriftet und stehen zum Verkauf bereit. Anne Panzer vom Obsthof Unterweiden hat heute die ersten Flaschen für ihren wunderbaren Hofladen entgegen genommen.
Neu in diesem Jahr ist unser Klarer Apfel, ein Apfelbrand aus den guten Tönisvorster Äpfeln mit 41 %vol. An Stelle des reifen Holzaromas unseres fassgelagerten Apfelbrands besticht der Klare Apfel durch seine fruchtigere Note.
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